„Ich bin auf einer Schulveranstaltung und mir ist nicht langweilig“

Das neue Schuljahr hat gerade begonnen. In der ersten Woche gibt es wie immer viele (un)angenehme Sachen: Belehrungen über alles Mögliche, Organisation von diversen Dingen des künftigen Schulalltags, Wahlen von Klassensprechern usw. Und ein Wandertag steht auf dem Programm der neuen 10. Eine teambildende Maßnahme, wie es so schön heißt. Und in diesem Jahr nehmen wir es wörtlich. Wir gehen wandern. Start und Ziel sollen die Rauener Berge sein.

Nun gab es einmal eine Zeit, da ist man einfach losgewandert. Zu einem selbstgewählten Ort, vielleicht zu einem schönen Aussichtspunkt und zurück oder einfach im Kreis durch eine tolle Landschaft. Die Klassenlehrerin, Frau Schmidt, hat das Wandern aber diesmal in das digitale 21. Jahrhundert transformiert. In einer sehr aufwändigen Organisation am Wochenende zuvor ist sie die potentielle Wanderroute abgelaufen und hat dabei auf digitalen Karten in mehreren Apps diverse Routenabschnitte markiert. Das Ende jedes Teilabschnittes war durch eine kleine Aufgabe gekennzeichnet. Danach gab es den Weg zum nächsten Zwischenziel.

Am Startpunkt in Rauen haben die Schüler ein lustiges Gruppenfoto gemacht und erhielten daraufhin per App den ersten Wanderabschnitt zum Rauener Steintisch. Die dort zuvor hinterlegten Snacks und Getränke wurden nach einem anstrengenden Aufstieg wohlwollend zur Kenntnis genommen. Der am Steintisch deponierte QR-Code wies den Weg zum nächsten Etappenziel. So erkundeten wir an diesem Vormittag noch die alte Skisprungschanze, die 36,6 m des Rauener Aussichtsturmes, die berühmten Markgrafensteine und endeten dann an der Rauener Eis-Oase. An dieser Stelle möchten wir uns auch noch einmal bei der netten Chefin, Frau Zock, bedanken. Sie hat für uns eine Stunde früher als normal geöffnet, so dass jeder sein Eis, einen leckeren Kaffee oder wenigstens etwas undefinierbar dickflüssiges Giftgrünes mit Strohhalm bekam und der Bus zurück bequem erreicht werden konnte.

Zum Schluss noch eine kleine Anekdote vom Aussichtsturm. Nachdem der Auf- und Abstieg von der schwankenden Aussichtsplattform gemeistert war, setzte sich eine Schülerin auf eine Bank am Fuße des Turms, blickte etwas verträumt in die Ferne und sagte: „Also irgendetwas stimmt hier nicht! Ich bin auf einer Schulveranstaltung und mir ist nicht langweilig“. Ich glaube, diese beiden Sätze fassen das Lob für den von Frau Schmidt bestens organisierten Wandertag genial zusammen.

Herr Müller, Fachlehrer für Mathematik und WAT

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